LEGO plant Zukunft am Online-Gaming-Markt

Veröffentlich von Spiele-Raum.de Kategorie: News

legoAm Montag, dem 15. Januar. 2018, teile Lego der Öffentlichkeit mit, dass sie sich dazu entschlossen haben in China Marktanteile zu gewinnen. Um ihre Zukunftspläne zu verwirklichen, hat sich das Unternehmen mit dem Internet-Konzern Tencent zusammengetan, um eine Allianz zur Entwicklung von Online Spielen zu schmieden. Außerdem arbeiten sie an einem sozialen Netzwerk für chinesische Kinder.

Der Internet Konzern Tencent ist umgerechnet 442,45 Mrd. Euro schwer und in Zukunft werden auch noch Lego-Inhalte auf der Plattform des riesigen Unternehmens veröffentlicht werden, was die Zahlen definitiv noch mehr in die Höhe treiben wird.

Warum ist Tencent für LEGO ein attraktiver Geschäftspartner?

Mit ihrer riesigen Marktkapitalisierung zählt das Internetunternehmen zum Größten der Volksrepublik China. Außerdem zählt der Milliardenschwere Konzern mit seinem Jahresumsatz von sieben Milliarden US-Dollar derzeit als profitabelstes Internetunternehmen Chinas. Selbstverständlich ist Tencent an der Börse von Hong Kong notiert und im Hang Seng Index (dem führenden Aktienindex‘ Chinas) gelistet. Das Forschungs- und Entwicklungspersonal des Unternehmens besteht aus über 50 Prozent der Angestellten. Schon 2009 hielt Tencent über 400 Patente unter anderem in dem Bereich Online-Spiele.

Warum ist LEGO für Tencent ein attraktiver Geschäftspartner?

Die Partnerschaft soll chinesischen Kindern sichere digitale Erlebnisse vermitteln. Außerdem soll die Zusammenarbeit mit dem Traditionsunternehmen das Bewusstsein für digitale Sicherheit bei Kindern und Eltern in China schärfen. Denn Fakt ist, dass in China 22,5 Prozent Kinder unter 18 Jahren im Netz unterwegs sind. Und da LEGO das erste Unternehmen der Spielwarenbranche ist, das eine globale Partnerschaft mit UNICEF eingegangen ist, die sich auf Kinder konzentriert, ist es kein Wunder, dass Tencent gerne dazu bereit war mit dem Unternehmen ins Geschäft zu kommen.

Außerdem verfügt der dänische Spielwarenhersteller über ein weiteres Ass im Ärmel: eine Responsible Marketing-Richtline für Kinder. Diese ist dazu da, um sicherzustellen, dass keine persönlichen Informationen ohne entsprechende Zustimmung gesammelt werden. Diese spezielle Richtlinie stellt außerdem sicher, dass alle Informationen anonymisiert werden.

Ein US-amerikanischer Spielzeugkonzern macht es vor

Mattel ist nach LEGO der zweitgrößte Spielzeughersteller der Welt und hat bereits vor dem dänischen Familienunternehmen Partnerschaften in China geschlossen. Mattels Geschäftspartner sind der Internethändler Alibaba und die Online-Plattform BabyTree.

Nach Einschätzung der Marktforscher von Euromonitor International besitzt LEGO derzeit rund 3 Prozent Marktanteil in China. Mattel hat circa 2 Prozent und Hasbro (ein US-amerikanischer Spielwarenhersteller mit Sitz in Pawtucket, Rhode Island) einen Prozent.

LEGO produziert bereits in Asien

Seit 2016 besitzt und betreibt LEGO ein Werk in Jiaxing. Dieses Werk produziert zum Großteil für den asiatischen Markt und liegt circa hundert Kilometer von Shanghai entfernt. 70 bis 80 Prozent der Produktion wird in der Region verkauft. Davor ist der Spielzeughersteller in Asien um mehr als 50 Prozent pro Jahr gewachsen. Für den Spielehersteller LEGO ist die Fabrik die fünfte weltweit, jedoch die erste in Asien. Die anderen Werke der Firma befinden sich in Dänemark, Ungarn, Tschechien und Mexiko. Die Dänen ließen verlauten, dass sie rund hundert Millionen Euro in Jiaxing investiert haben. In dem Werk arbeiten ungefähr 1.200 Menschen. Seit den achtziger Jahren ist LEGO auf dem chinesischen Markt vertreten. Ihre weltweit größte Filiale ist in Schanghai zu finden und befindet sich im dortigen Disneyland. LEGO plant dort bereits einen eigenen Themenpark.

Der weltweite Umsatz ist 2012 um ein Viertel gestiegen (umgerechnet circa 3,14 Milliarden Euro). Zu dieser Zeit trugen definitiv die nachgebauten Figuren und Raumschiffe der Star Wars Film Saga dazu bei, dass es finanziell besser lief. Der 1932 gegründete Konzern hatte sich klugerweise in einem erweiterten Vertrag mit dem bekannten Produzenten George Lucas die Rechte gesichert.

Die dänische Firma muss ihre Finanzen im Blick behalten

Wer hat früher nicht mit den bunten Plastikklötzchen von LEGO gespielt? Wir alle kennen und lieben sie und dennoch scheint es der Firma finanziell nicht zum Besten zu stehen. 2017 war es dann soweit: der Familienkonzern musste den Gürtel enger schnallen und umfassende Sparmaßnahmen einleiten. Jeder zwölfte Arbeitsplatz wurde gestrichen.

Die Tatsache, dass LEGO mit dem Einstieg ins Videospielgeschäft gewachsen ist und sich die Spiele nach wie vor gut verkaufen, scheint kein Ausweg aus der Misere zu sein. Das dänische Unternehmen ist 2003 an der Pleite vorbeigeschrammt und plant nun wieder kleiner und effizienter zu werden.

Diverse Smartphone-Apps, Film-Lizenzen und programmierbare Roboter haben zwar zum Wachstum des Unternehmens beigetragen, aber auch das scheint nur ein Tropfen auf dem heißen Stein gewesen zu sein. Mit der Zeit ist die Firma sehr komplex geworden und muss nun ihr Glück in Asien versuchen. Denn vor allem in den USA und Europa lief das Geschäft der Firma schlecht.